Amoklauf in der Nähe von Stuttgart – Winnenden

Veröffentlicht am: 11. März 2009 Aktualisiert am: 11. März 2009

Heute, am 11. März 2009, kam es zu einem Amoklauf an einer Realschule in der Nähe von Stuttgart. In Winnenden, einer Stadt 20 km nördlich von Stuttgart mit rund 30.000 Einwohnern, hat ein 17-jähriger Jugendliche 15 Menschen getötet (inklusive sich selbst 16 Tote), darunter neun Schüler, drei Lehrerinnen und drei Passanten, wie die Polizei mitteilte. Der Täter flüchtete zunächst, es kam dann zu einem Schusswechsel mit der Polizei und er beging Selbstmord.

Der Amoklauf

Gegen 9:30 Uhr beginnt der Amoklauf. Der 17-jährige dringt in die Realschule ein, wo er 2008 seinen Abschluss gemacht haben soll, und erschießt während des Unterrichts 9 Schüler und 3 Lehrerinnen. 2 Schüler kamen zwar noch ins Krankenhaus, erlagen dort aber ihren Verletzungen. Erstaunlich: Unter den getöteten Schülern waren 8 Mädchen und nur 1 Junge im Alter von 14 und 15 Jahren. Allerdings kann man daraus noch auf kein Motiv schließen, dass vorrangig Frauen das Ziel waren.

3 Minuten nach Beginn des Amoklaufs geht bei der Polizei der Notruf ein. Der Rektor der Schule gibt per Lautsprecherdurchsage bekannt, dass sich ein Amokläufer in der Schule befindet. Wie eine Schülerin berichtet hat, soll die Lehrerin sofort die Türen abgeschlossen haben. Insgesamt drang der Täter in zwei Klassenräume ein. Andere Aussagen sprechen davon, dass er in drei Klassenräume eingedrungen sei.

Wie bekannt wurde, soll der Täter aber nicht wahllos in die Schülermenge geschossen haben, sondern die Opfer durch gezielte Kopfschüsse ermordet haben.

Zwei Minuten nach Eingang des Notrufs waren auch schon die Einsatzkräfte vor Ort, wodurch eine weitere Eskalation verhindert wurden war. Allerdings fanden Ermittler weitere Munition, was darauf hindeutet, dass der Jugendliche ein weitaus größeres Blutbad geplant hatte.

Gegen 9:40 Uhr dringt die Polizei in das Gebäude ein und sucht nach dem Täter. Dieser ist aber bereits geflohen und eine Großfahndung wird eingeleitet. Der Täter hat bereits ein Auto und den Fahrer gekidnappt und fährt in das 40 Kilometer entfernte Wendlingen. Nach einem Unfall bei einer Autobahnauffahrt flüchtet der Täter zu Fuß und begiebt sich zu einem Autohaus, wo er zwei weitere Menschen tötet – einen Mitarbeiter des Auothauses und einen Kunden. Daraufhin liefert er sich einen Schusswechsel mit der Polizei, wobei zwei Beamte verletzt werden. Gegen 12:30 Uhr begeht der Täter Selbstmord, nachdem er angeschossen wurde.

Woher kam die Tatwaffe?

Der Vater des Jugendlichen war Mitglied im Schützenverein und besaß 15 legale Waffen, wovon sich 14 im Waffenschrank befanden. Der Jugendliche hat also die Waffe seines Vaters genommen und mehrere hundert Patronen.

Was war das Motiv?

Das Motiv ist bislang unklar. So soll er seinen Schulabschluss gemacht haben und völlig unauffällig gewesen sein. Mit seinem Geld soll der Jugendliche oft angegeben haben (der Vater gab es ihm). Zudem soll er eine Zielscheibe im Keller gehabt und zahlreiche Horror-Videos gesammelt haben.

Die Tat wurde übrigens nicht angekündigt, so wie es bis jetzt ausschaut. Daher werden jetzt erst mal die Kleidung, der Computer und die Musik des Jugendlichen untersucht, um Hinweise auf das Motiv zu erhalten.

In den USA (im Bundesstaat Alabama) gab es zuvor ebenfalls einen Amoklauf, wo 11 Menschen getötet wurden. Ob dies möglicherweise zu diesem Amoklauf geführt hat, ist unklar. Durch Amokläufe kommt es nämlich zu einem Medieninteresse und viel Aufmerksamkeit. Dies reizt die Jugendlichen, etwas Ähnliches zu tun.

Was passiert jetzt?

Die Schule bleibt zunächst geschlossen. Notfallseelsorger sollen den Kindern Hilfe angeboten haben, denn nach so einer Situation sei dies sehr wichtig.

Rückblick

Im April 2002 hat ein 18-jähriger Gymnasiast in Erfurt ein Amoklauf gestartet, wo 16 Menschen getötet wurden. Im November 2006 hatte ein 18-jähriger in Emsdetten in seiner ehemaligen Schule um sich geschossen, aber „nur“ mehrere Menschen leicht verletzt. Daraufhin begann er Selbstmord.

Und jetzt im März 2009 gab es einen weiteren Amoklauf, wobei ein 17-jähriger 15 Menschen getötet hat und nach einer Flucht ebenfalls Selbstmord beging. Auch er war ein ehemaliger Schüler der Schule gewesen

Weitere Informationen erhaltet ihr unter faz.net

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