Rollenspielklassiker aus frühen Zeiten

Veröffentlicht am: 11. Februar 2012 Aktualisiert am: 12. Februar 2012

Viele von Euch wuchsen sicherlich bereits mit allumfassender Next-Gen Grafik, einschläfernden Push-for-Awesome-Spielmechaniken á la God of War und fleißarbeitlastigen MMORPGs wie World of Warcraft auf. Alte Hasen wissen hingegen: 98,35 % aller modernen Spiele fanden ihre Wurzeln in Klassikern, welche spätere Spiele und ihre Spieler stark prägten und beeinflussten.

Manche kennen vielleicht noch Jagged Alliance (1994), den rundenbasierten Strategieklassiker aus den frühen 90ern mit militärischem Söldnerbackground. Ausgestattet mit einer handvoll besoldeter Typen/Mädels und passender Bewaffnung löste man Missionen mit gründlicher Überlegung, denn die Anzahl an Schritten und Handlungen pro Runde und Einheit war eingeschränkt. Der erste Teil spielt auf Metavira, einer fiktiven atlantischen Insel mit Atomtestvergangenheit (Fallout, anyone?). Der Spieler steuert dabei eine Gruppe Söldner durch verschiedene Missionen und verfolgt dabei primär das Ziel, mit ausgeprägtem strategischen Geschick zu agieren.

Ähnlich im Gameplay, aber mit wesentlich mehr Dialog und Rollenspielaspekten (und vor allem auch mehr Story!) besäht ist Baldur’s Gate (1998). Der Spieler betrachtet das hier mittelalteriche Spielfeld aus ebenfalls isometrischer Perspektive und kämpft sich nach angepassten „AD&D (Advanced Dungeons & Dragons) 2nd edition“ Regeln durch verschiedenste Dungeons. Hierbei wird, wie im Rollenspielbereich üblich, ein den Spieler repräsentierender Hauptcharakter erschaffen. Natürlich kommt man alleine nicht weit und rekrutiert somit bald erste Mitglieder für die eigene Party, bzw. Gruppe.

Baldur’s Gate überzeugt unter anderem durch die charmanten One-Liner der Charaktere. Der Muskelberg Minsc trägt beispielsweise einen kleinen Hamster namens Boo als Weggefährten mit sich herum, ist selbst geistig etwas divergent einzustufen und äußert sich stets im Zusammenspiel mit dem Hamster. ‚Boo points, I punch!‘ oder ‚Go for the eyes Boo, go for the eeeeyes!‘ gehören zum klassischen Repertoire der Sprachausgabe.

Wer moderne Titel von BioWare (Mass Effect, Dragon Age) im RPG-Bereich zu schätzen weiß, wird Baldur’s Gate vermutlich lieben. Der hohe Schwierigkeitsgrad, die Unmengen an spielerischer Freiheit und Entwicklungsmöglichkeiten für alle Charaktere sowie strategisch Anspruchsvolle Kampfsituationen können heute noch überzeugen. Allerdings sollte man sich vor viel Dialog in Textform nicht scheuen, denn dieser darf bei klassischen RPGs nicht ausbleiben. Wem die rauhe Optik des ersten Teils nicht gefällt, kann sich entweder mit Baldur’s Gate II oder Icewind Dale vergnügen. Alle stellen zugleich ein Stück Videospielgeschichte, aber auch einen vernünftigen Zeitvertreib im Zeitalter der Casual Games und Next-Gen Platitüden dar.

Baldur’s Gate als Komplettsammlung auf Amazon (engl. Originalsprache): Baldur’s Gate Compilation

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