Dem eSport gehört die Zukunft des Profisports

Veröffentlicht am: 26. September 2022 Aktualisiert am: 26. September 2022

eSport ist einer der erfolgversprechendsten professionellen Sportarten, mit Zukunftsaussichten wie kaum eine andere Disziplin.

Zahlungskräftige Sponsoren, gigantische Events, großzügige Preisgelder — das ist so verlockend, dass mittlerweile sogar die meisten großen deutschen Fußballvereine eine eSport-Mannschaft besitzen. Und das, obwohl man sich in diesem Sport kaum bewegen und definitiv keine athletische Leistung im klassischen Sinne liefern muss.

Gespielt werden elektronische Games, am Computer oder an der Konsole, mittlerweile sogar oftmals über mobile Geräte. Viele der Games sind seit Jahren populär, andere sind derzeit stark im Kommen. Gewiss ist, dass eSport in naher Zukunft den großen Sportevents in Nichts nachstehen wird, mit Preisgeldern, die denen der Champions League oder große NBA und NFL Events Konkurrenz machen.

Während der steile Aufstieg des eSports bereits vor Jahren begann, und Turniere wie The Internationals und die League of Legends World Championship seit 2015/2016 stattfinden, kam es in den vergangenen Jahren jedoch zu einem wahren Boom.

Während die meisten Sportevents abgesagt werden und die Stadien leer bleiben mussten, konnten die Live-Events der großen eSport-Veranstaltungen einfach virtuell abgehalten werden. Ein Nischenbereich im Sport ist Videospielen schon lange nicht mehr – laut aktuellen Studien schalten sich in Deutschland rund 12 Millionen Menschen bei eSport-Events ein, die über bekannte Streaming-Plattformen wie YouTube und Twitch übertragen werden.

Game, der Verband der deutschen Game Branche, ermittelte weiter, dass rund 59 Millionen Deutsche eSport kennen oder wenigstens davon gehört haben, knapp jeder fünfte Spieler und damit rund 18 Prozent der aktiven deutschen Gamer treten selbst bei Wettbewerben an.

In welchen Spielen sollte man sich üben, um in Turniere einsteigen zu können, wie hoch sind die Erfolgsaussichten, und welche Gewinnsummen werden hier ausgespielt? Wie in allen Bereichen des Profisports sollte der Weg zum Gaming als Beruf realistisch eingeschätzt werden, denn nur wenige schaffen es an die Spitze und zu einem Verdienst, mit dem es sich leben lässt. Auch die eSport-Teams der großen Fußballvereine, sind noch klein: Der FC Bayern zählt beispielsweise in der Saison 2022/23 drei Spieler sowie einen Trainer in seinem eSport-Kader. Der Zugang zu den großen Turnieren kann jedoch auch für individuelle Spieler über Qualifikationsrunden hinweg erfolgen – was wiederum diese sportliche Disziplin von vielen anderen Sportarten absetzt. Ziel ist es jedoch Teil eines Teams zu werden oder wenigstens einen zahlungskräftigen Sponsor zu landen – was neben Turniergewinnen oftmals eine noch größere Einnahmequelle darstellt.

Erfolgreiche Videospiel-Streamer mit einer großen Zahl an Followern verdienen beispielsweise auf Twitch nicht nur durch Fan-Abonnements ihrer Channels, sondern rufen auch die Hersteller von Games, Merchandise oder gar Konsolen-Anbieter auf den Plan, die die Beliebtheit der Influencer nutzen, um ihre Produkte anzubieten – eine durchaus erfolgsträchtige Werbestrategie, die sich die Unternehmen Einiges kosten lassen.

Auch im Bereich eSport Wetten warten erhebliche Gewinnchancen, denn inzwischen gehört die Disziplin zum festen Angebot der meisten Online-Buchmacher und Gewinnspielanbieter. Noch etwas unbekannter als die klassischen Sportarten, tun sich hier sogar besonders gute Gewinnchancen auf, zumal hier auch ein Glücksfaktor durch unerwartete Ereignisse wegfällt: beim Fußball kann beispielsweise vor einem Spiel keiner voraussagen, ob eine rote Karte vergeben wird. Der eSport-Wettbereich ist zudem nach Inkrafttreten des neuen Glückspielstaatsvertrags ein weitgehend geregelter Bereich. Hier heißt es konkret: „Die Regierungsvereinbarung enthält daher weder ein generelles Verbot noch eine direkte Genehmigung, zum Beispiel für Wetten auf ‚eSports‘-Events.“ Die Erteilung von Konzessionen in diesem Bereich wurde mittlerweile jedoch offiziell freigegeben.

eSport-Turniere gibt es zu zahlreichen Spielen, wobei die Klassiker noch immer zu den beliebtesten und größten Events weltweit gehören: Dota 2 wird im The International gespielt, und das bereits seit sieben Jahren. 2021 lag der Preisgeldpool des International bei knapp über 40 Millionen US-Dollar – der Gewinner der Champions League verdient im Vergleich dazu 15 Millionen Euro. DOTA steht für „Defence of the Ancients“ und ist ein Multiplayer Online Battle Arena (MOBA) Echtzeit-Strategie Game, das bereits seit 2013 auf dem Markt ist.

League Of Legends dominiert ebenfalls als eines der beliebtesten eSport-Games. Bereits seit 2009 auf dem Markt, war das Game 2021 das meistgeschaute Videospiel – mit gesamt 664 Millionen Stunden und 4 Millionen gleichzeitigen Zuschauern bei der World Championship, ein Anstieg von 13 Prozent zum Vorjahr und Beweis dafür, dass das MOBA-Spiel mit Mittelalterthematik auch nach vielen Jahren nichts an seiner Faszination eingebüßt hat.

Gleiches gilt für das Anti-Terror Ego-Shooter Game Counter Strike, das es bereits seit der Jahrtausendwende gibt.

Jünger ist Fortnite, das den Klassikern jedoch dicht auf der Ferse ist zu einem der beliebtesten Turnier-Games zu werden. 2019 befanden sich über 15 Millionen US-Dollar jeweils in der Solo- wie auch in der Duo-Kategorie im Preispool der Fortnite World Cup Finals. Ebenfalls stark im Kommen im eSport sind PlayerUnknown’s Battleground (PUBG) sowie Legends Online – Beweis dafür, dass sich Smartphone-Spiele mittlerweile ebenfalls im eSport etablieren.  

In Deutschland schafften es bisher übrigens nur zwei Spieler mehr als eine Million Euro im eSport zu verdienen: Adrian „FATA“ Trinks erspielte mit Dota 2 rund 1,4 Millionen Euro, Kuro „Kuroky“ Takhasomin spielt ebenfalls Dota 2 und gilt aktuell mit 5,2 Millionen Euro als erfolgreichster eSportler des Landes.

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