Chapso.de – Neue AGB sorgt für kostenpflichtige Homepage
Soeben habe ich auf Blogs-optimieren einen interessanten Artikel zu chapso.de gefunden, die ich jetzt nicht verlinken will. Demnach wird am 21. September 2011 einfach mal so die AGB geändert, das heißt von heute an sind es nur noch 8 Tage. Chapso.de war bis jetzt kostenlos, es wurde nur Werbung eingebunden.
So verspricht chapso.de noch immer:
- Auf Chapso.de bekommst du eine zu 100% kostenlose Homepage – keine Einrichtungsgebühr, keine monatlichen Kosten!
Der Grund: Die neuen AGB wurden bisher nur im Footer verlinkt, aber nicht bei den Teilnahmebedingungen. Wer chapso.de weiterhin verwenden will, sollte unbedingt in die AGB schauen:
Sämtliche Dienstleistungen, die unter www.chapso.de zu finden sind, sind kostenpflichtig. Die monatlichen Gebühren belaufen sich auf 5,00 Euro und die Vertragslaufzeit lautet 12 Monate. Nach Ablauf der 12 Monate verlängert sich der Vertrag automatisch um weitere 12 Monate zu den gleichen Konditionen, sofern der Nutzer nicht schriftlich kündigt.
Man zahlt also 60 Euro im Jahr. Dafür bleibt die Seite werbefrei und man bekommt sogar eine kostenlose de-Domain. Wer das Geld nicht ausgeben will, muss kündigen. Dies kann allerdings nur postalisch erfolgen.
Nun bin ich leider kein Anwalt und kann nicht sagen, ob eine solche AGB Änderung rechtens ist. Bisher war es so, dass man die neuen AGB bestätigen muss. So war es zumindest bei anderen Anbietern, die ihre AGB geändert haben. Hier scheint es anders zu sein. In einer Mail an die User heißt es:
Die geänderten AGB gelten als stillschweigend angenommen, wenn du nicht binnen von zwei Wochen nach Erhalt dieser Email einen schriftlichen Widerspruch hinsichtlich der AGB-Änderungen an uns sendest.
Daher kann ich mir schlecht vorstellen, dass das rechtsgültig ist. Der User sollte diese AGB zumindest bestätigen oder ablehnen können. Wenn der User nun keine Mail bekommt oder sich erst jetzt registriert, wo noch alles kostenlos ist, hat er wohl ein Problem, denn da schriftlich gekündigt werden muss, kann es sein, dass diese nicht mehr rechtezitig ankommt, wenn man es am 20. September verschickt.
Vielleicht lenken die Betreiber auch noch ein, mal sehen was daraus wird. Auch bei gutefrage.net ist schon eine heftige Diskussion entbrannt.
Die Verbraucherzentrale Berlin hat die Betreiber von chapso.de bereits abgemahnt und rät dazu, auf die E-Mail sowie etwaige Rechnungen per Post oder Mail nicht zu reagieren und letztere keinesfalls zu begleichen.
Die Änderung der AGB ist in dieser Form nicht zulässig.
Die gesamte Mitteilung der Verbaucherzentrale ist hier nachzulesen: https://www.vz-berlin.de/UNIQ131617384429354/link927831A.html