Berliner Jesuiten-Gymnasium: Jahrelanger Missbrauch aufgedeckt
An dem jesuitisch geführten Berliner Casinius-Kolleg ist jetzt ein jahrelanger, systematischer Missbrauch aufgedeckt worden. Während der 1970er und 80er Jahre hatten zwei Padres mehrere Schüler des als Eliteeinrichtung angesehen Gymnasiums missbraucht. In welcher Form diese Belästigungen genau stattgefunden hatten, wollte der Schulleiter Klaus Mertes nicht kommentieren. Es handele sich aber um “ekelhafte, schreckliche Sachen”, so der Schulleiter gegenüber dem Berliner “Tagesspiegel”. Auch Einzelheiten zur Anzahl oder Identität der Opfer sind nicht bekannt. Bekannt geworden waren die Vorfälle erstmals im vergangenen Jahr. Damals waren einige Betroffene auf Mertens zugegangen und hatten vom Missbrauch durch die Priester berichtet.
Am 19. Januar hatte sich der Schulleiter schließlich in einer schulinternen Bekanntmachung an etwa 600 ehemalige Schüler gewandt. Die beiden Täter haben die Schule gegen Ende der 80er Jahre verlassen und waren ihr auch anschließend ferngeblieben. Eine Strafe haben die Jesuiten-Priester offenbar nicht zu erwarten, der größte Teil der Taten aus den 70er Jahren ist inzwischen verjährt.